Sonntag, 6. November 2011

Wandern auf Argentinisch

Heute stehe ich sehr früh auf. Es fällt mir nicht leicht, weil ich nicht gut geschlafen habe. Aber ich freue mich, heute geht es mit dem Club Montana de San Luis nach Salto de Pancanta. Marcelo ist so freundlich, Michael und mich zu begleiten. Treffpunkt ist um 06:30 an der Stadtgrenze von San Luis. Wir kommen 10 Minuten zu spät - ich bin deswegen auch ein wenig nervös - aber das ist hier gänzlich egal. Wir warten noch mindestens eine Stunde, bis alle eintrudeln. Es nehmen über 100 Menschen an der Tour teil, eine Riesengruppe. Michael und ich werden als ausländische Exoten freundlich begrüßt.




Mit dem Auto fahren wir circa eine Stunde zum Ausgangspunkt der Tagestour. Die Fahrt ist atemberaubend; wir fahren beinahe die ganze Zeit durch die Berge und genießen die Aussicht.



Angekommen, werden erst alle Teilnehmer gezählt und über diverse Richtlinien aufgeklärt. Der Club Montana ist sehr gut organisiert und besteht aus einem großen Team, die sogar mit Funkgeräten ausgestattet sind. Eine so große Gruppe von Wanderern zusammenzuhalten, stelle ich mir als nicht einfach vor.



Wir marschieren los und müssen uns als erste Hürde gleich unter einem Stacheldraht durchquetschen. Dann geht es dahin wie bei uns auf der Alm - über relativ flache, grasbewachsene Flächen. Mit dem Unterschied, dass hier Kakteen blühen.






Es ist sehr heiss mittlerweile. Nun müssen auch leichte Steigungen überwunden werden, aber mir macht das nichts aus. Nach über einer Woche sitzen bin ich heilfroh über die Bewegung an der frischen Luft. Schließlich kommen wir an einen Abgrund und in der Ferne sieht man auch schon den Wasserfall (Salto), der in einem Tal liegt.



Um in dieses Tal zu gelangen, muss erst ein steiles Stück nach unten gegangen werden. Dies stellt sich als gar nicht so einfach heraus, weil einerseits überall stachelige Kakteen wachsen und andererseits, weil das Gras sehr rutschig ist.



Sowohl Marcelo, als auch Michael als auch ich rutschen aus und fallen hin - aber keiner verletzt sich. Unten angekommen machen wir erst einmal eine Rast. Marcelo ist sichtlich froh über die Pause.

Nachdem wir unsere mitgebrachte Jause verspeist haben, machen wir uns Richtung Wasserfall auf. Um direkt zum Wasserfall zu gelangen, muss man erst ein paar Felsen hinaufklettern - das macht mir großen Spass.






Der Wasserfall fließt in ein riesiges Steinbecken. Einige Wanderer entledigen sich ihrer Kleidung und springen ins eiskalte Wasser. Ich sehe mir das lieber vom Rand an - an Badekleidung habe ich auch gar nicht gedacht. Michael lässt sich aber nicht zweimal von einer Spanierin ermutigen und springt mit Wanderhose ins Wasser. Sieht ja eh erfrischend aus, aber.





Nach einer guten Stunde Pause machen wir uns wieder alle auf den Weg. Der Club Montana hat einen anderen Rückweg gewählt, das finde ich gut. So sehe ich noch mehr von der großartigen Landschaft. Es wird allerdings gefühlt immer heisser. Ich habe 1 Liter Wasser mehr mit als Marcelo und Michael und so teile ich mit den beiden. Bei der Hitze ist es auch notwendig, genug zu trinken. Der Rückweg ist dann doch etwas lang und anstrengend. So bin ich dann froh, als wir endlich wieder am Ausgangspunkt ankommen. Die vielfältigen Eindrücke des heutigen Tages werde ich jedoch bestimmt nicht vergessen. Und heute werde ich sicherlich wieder gut schlafen können.




2 Kommentare:

  1. Das dritte Bild von unten find ich genial!! LG, Simon

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  2. Danke! Auf das bin ich eh ein bisl stolz ;) Und wenn man dann vom Fotoexperten auch noch ein Lob kriegt ist das schön!

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