Donnerstag, 5. Januar 2012

Vom echten Dschungel in den Großstadtdschungel

Nach dem Besuch in Iguazu stand als nächstes die Hauptstadt Argentiniens, Buenos Aires, auf dem Plan. Nach einem kurzen und angenehmen Flug, der uns herrliche Aussichten auf die Gegend um Buenos Aires bot, kamen wir recht müde an. 

Auf dem Weg vom Flughafen fuhren wir direkt am Armenviertel Villa Retiro 31 vorbei. Es ist erschütternd, wie die Menschen leben müssen. Da kommt man sich schon komisch vor, wenn man als Tourist in die Metropole Buenos Aires fährt, von deren schönen, luxuriösen Vierteln und deren Designern in manchen Zeitungsartikeln so geschwärmt wird, und man dann als erstes direkt das Elend sieht.

Unser Hotel lag dem berühmten Obelisken in der  Avenida 9 de Julio, der angeblich breitesten Strasse der Welt, gegenüber.



Die Stadt weisst viele schöne Prachtbauten auf, doch mir fielen überall die Obdachlosen auf, die sich Behausungen aus Karton in Parks gebaut hatten, die sich in den Springbrunnen wuschen, und die Kartonsammler. Für mein Gefühl ist es eine zerrissene Stadt. Natürlich, wenn man sich nur in Luxusvierteln wie Recoleta, Palermo, Puerto Madera oder auch Microcentro aufhält, dann sieht man sehr viel Schönes. Aber die Armut ist doch sehr sehr groß, glaube ich. 



Auf der Plaza de Mayo waren einige Fotos ausgestellt, darunter natürlich auch viele von Cristina Fernández de Kirchner, die eigentlich alle nur Cristina nennen. Sie ist die Präsidentin des Landes seit 2007; man stelle sich vor, ein Land wie Argentinien hat eine Präsidentin. Österreich hat das noch nicht zuwege gebracht.



Erst kürzlich war bei Cristina Krebs diagnostiziert worden und so fand man an allen Ecken und Enden der Stadt Plakate, Flaggen oder Ähnliches mit "Fuerza Cristina" Sprüchen, also "Vorwärts Cristina".


Später fanden wir ein nettes Lokal, das zur Abwechslung mal mehr Auswahl für Vegetarier bot. Endlich mal was Gutes zum Essen.


Das Steak von Georg will ich natürlich auch nicht vorenthalten...


Am nächsten Tag unternahmen wir eine Tour mit dem Touristenbus um möglichst viel von der riesigen Stadt zu sehen. Der Bus fuhr nur durch die bekanntesten Viertel und benötigte trotzdem vier Stunden.

Ein paar Bilder von La Boca, dass ebenfalls im krassen Gegensatz zu den schönen und reichen Vierteln von Buenos Aires steht. Hier soll man sich auch nicht abseits der touristischen Pfade bewegen, weil es zu gefährlich ist.

Überall findet man Hinweise auf die Boca Juniors, den bekannten Fussballklub Buenos Aires, für den Diego Maradona gespielt hat. Maradona wird hier wie ein Gott verehrt.


Das Stadium der Boca Juniors, das La Bombonera genannt wird, Bonbonschachtel.


Immer wieder findet man bunte, kritische Graffitis...



Das neue Geschäftsviertel Puerto Madera mit seinen protzigen Glasbauten und Hotels hingegen schreit förmlich nach Reichtum und Wohlstand.



Und in Recoleta sind alte Prachtbauten im Kolonialstil zu finden...


Schließlich besuchten wir noch die Galerias Pacifico, ein großes bekanntes Einkaufszentrum. 


Sowas Ähnliches wie die heiligen drei Könige sahen wir auch...


Abends begaben wir uns dann zum Busbahnhof Retiro, wo wir mit dem Nachtbus äußerst komfortabel die fast 800km lange Rückreise nach San Luis antraten.

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